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...und einiges mehr!
Die Heilkraft des Waldes
Warum der Wald uns Menschen so gut tut
Schon lange ist bekannt, dass der Wald als »Wohlfühlraum« das menschliche Wohlempfinden positiv beeinflusst. In den letzten Jahren wurden dazu auch medizinische Untersuchungen durchgeführt. Es gibt jedoch nur vereinzelte Studien mit ausreichend großen Fallzahlen und valider Statistik. Der Beitrag beschreibt die unterschiedlichen gesundheitlichen Effekte von Waldaufenthalten auf den Menschen, wie physiologische und psychologischen Veränderungen, wobei oft die Wirkmechanismen noch unklar sind. Das Forschungsfeld Wald und Gesundheit steht noch am Anfang. Eine Kooperation zwischen den Lehrstühlen »Wald- und Umweltpolitik« (TUM) und »Public Health und Versorgungsforschung (IBE)« (LMU) wird sich in den nächsten Jahren intensiv mit dieser Thematik befassen.
Wie Bäume unser Immunsystem stärken
Wissenschaftler haben eine Reihe botanischer Substanzen ermittelt, die wie eine natürliche Medizin wirken
Bei Experten gibt es wenig Zweifel daran, dass es gesund ist, unter Fichten, Buchen und Eichen zu wandeln. Viele Studien belegen: Wer sich im Grünen aufhält, der tut Körper und Geist etwas Gutes. Nach einem Aufenthalt im Wald fühlen sich Menschen zumeist erfrischt. Ausgeruht. Gestärkt. Der Kopf ist wieder frei.
Doch der heilsame Effekt geht noch viel weiter.
So haben Forscher herausgefunden: Die Körper von Menschen, die sich in einem Wald aufgehalten haben, produzieren mehr Killerzellen. Das sind jene machtvollen Abwehreinheiten des Immunsystems, die Krankheitserreger und potenzielle Tumorzellen bekämpfen.
Terpenoide von Nadelbäumen besonders wirksam
Diesen Effekt führen die Wissenschaftler vor allem auf eine Gruppe botanischer Duftstoffe zurück, die wir im Wald einatmen: die Terpenoide.
Mehrere Zehntausend dieser flüchtigen Substanzen sind bekannt, und sie gehören zu jenen Stoffen, die besonders intensiv riechen. Bäumen dienen sie unter anderem als eine Art Kommunikationsmittel untereinander, etwa um Artgenossen vor gefräßigen Insekten zu warnen.
Medizinisch besonders wirksam sind vor allem jene Terpenoide, die Nadelbäume wie etwa Fichten, Kiefern und Tannen verströmen. Unter Laborbedingungen haben Wissenschaftler Terpenoide Zellkulturen zugefügt, die keimende Tumoren enthielten — und die Naturstoffe töteten die Krebszellen ab. Verfütterten die Forscher Terpenoide an Tiere, die an Krebs litten, bildeten sich deren bösartige Geschwüre zurück.
Zeit im Wald steigert Zahl der Killerzellen
In anderen Versuchen mit Tieren verhinderten Terpenoide sogar, dass Krebs überhaupt ausbrach. Bislang getestet wurde die Wirkung etwa bei Brust-, Lungen- oder Darmkrebs. Wie stark die Heilkraft der Bäume beim Menschen ist, wird derzeit erforscht. Immerhin: Wer einen Tag lang Waldatmosphäre in sich aufnimmt, hat anschließend, so zeigt eine Studie, fast 40 Prozent mehr Killerzellen im Blut — und dieser Effekt hält etwa eine Woche an. Verbringt jemand zwei Tage im Wald, steigert sich die Zahl seiner Killerzellen sogar um 100 Prozent, und es dauert einen ganzen Monat, bis das Niveau wieder sinkt.
Daher lässt sich aus Sicht der Forscher schon heute eine Empfehlung abgeben: Jeder Mensch sollte sich mindestens einmal im Monat für insgesamt zwei volle Tage im Wald aufhalten. Und Terpenoide tanken.
Shinrin Yoku in Japan
Prof. Dr. Qing Li, Umweltmediziner an der Nippon Medical School und Pionier der Shinrin-Yoku-Forschung hat bereits vor vielen Jahren in seinem Standardwerk zur Waldmedizin eine Kurzanleitung verfasst. Er gibt folgende Tipps für ein individuelles Shinrin-Yoku-Erlebnis. Seine Anleitung beruht auf reichhaltigen Studienergebnissen seiner Forscherteams:
- Machen Sie einen Plan, der Ihren eigenen körperlichen Fähigkeiten entspricht und vermeiden Sie es, sich zu überfordern.
- Haben Sie einen ganzen Tag Zeit, dann bleiben Sie etwa vier Stunden im Wald und legen Sie etwa fünf Kilometer zurück.
- Wenn Sie nur einen halben Tag Zeit haben, dann bleiben Sie zweieinhalb Stunden dort und gehen etwa zweieinhalb Kilometer.
- Legen Sie Pausen ein, wenn Sie sich müde fühlen.
- Wenn Sie durstig sind, trinken Sie Wasser oder Tee.
- Finden Sie einen Ort, den Sie mögen und lassen Sie sich eine Weile dort nieder. Lesen Sie etwas oder genießen Sie die Landschaft.
- Wenn möglich, baden Sie nach dem Waldausflug in einer heißen Quelle. (Weil wir hier keine Onsens haben, nehmen wir einfach mit einer heißen Dusche vorlieb.)
- Wählen Sie einen Waldweg aus, der zu Ihren Bedürfnissen passt.
- Wenn Sie Ihr Immunsystem und die Aktivität Ihrer natürlichen Killerzellen (NK-Zellen machen etwa 10-15% der Lymphozyten im menschlichen Blut aus. Sie werden zum angeborenen Immunsystem gezählt, weil sie unmittelbar virusinfizierte Zellen eliminieren können) ankurbeln wollen, ist ein dreitägiger Ausflug mit zwei Übernachtungen empfehlenswert.
- Falls Sie einfach entspannen und Stress abbauen möchten, ist ein Tagesausflug in einen Wald in Ihrer Umgebung ratsam. Wald gibt es hier in Hülle und Fülle.
- "Waldbaden" ist eine vorbeugende Maßnahme, um gesund zu bleiben. Wenn Sie sich krank fühlen, suchen Sie einen Arzt auf.
Sterne satt - Dark Sky
In der "griesen Gegend" leben und schaffen seit eh und je Gutsherren, Bauern, Künstler und ganz bodenständige Menschen nach mecklenburger Art. Gerade diese Art ist es, was die Menschen ihren Sternenhimmel bewahren läßt.
Sie sehen in ihrem Sternenhimmel ein ganz besonderes Kulturgut und haben sich verpflichtet es zu erhalten und schrittweise die Naturschönheit und die einzigartige Kulturlandschaft wieder so herzustellen, wie sie einst war. Inzwischen wurde hier akzeptiert, dass die nur durch einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu schaffen ist. Dies soll auch verhindern, dass Tiere gestörte Ruhepausen haben und Arten aussterben oder abwandern.
Insbesondere eine natürliche Nachtlandschaft ohne künstliche Lichteinflüsse ist, was den Lebensraum für zahlreiche seltene tag- und nachtaktive Tiere aber auch Pflanzen beschreibt. Diese Biodiversität wird wieder durch einen verantwortungsvollen Umgang mit künstlichen Licht gefördert.